Hoffnung! Jetzt erst recht.
Es fühlt sich komisch an – die Fazenda, die so sehr auf die Kraft der Familie, der Gemeinschaft, des Zusammenseins setzt, ist durch die Corona-Krise herausgefordert, diese Wirklichkeit des Verbundenseins in neuen Wegen zu erfahren und erfahrbar zu machen.
Erstmal ist alles anders: Die sonntäglichen Hofcafés sind geschlossen, es gibt keine öffentlichen Messen mehr, keine Besucher, auch die vielen Freiwilligen können nicht kommen, selbst Neuaufnahmen sind erstmal nicht möglich.
Auf der anderen Seite haben wir es noch gut: Wir leben zusammen in Gruppen, die größer sind als in den meisten deutschen Haushalten, wir haben viel Platz, und immer etwas zu tun. Die Decke fällt uns nicht auf den Kopf.
Natürlich machen wir uns Sorgen, zuerst um die Menschen, die uns nah sind, unsere Familien – besonders für die Missionare aus den anderen Ländern ist es hart! – die anderen Fazendas, die Ehemaligen, aber auch die ganze, weltweite Situation.
In dieser Situation merken wir wieder, wie gut es tut, eine Spiritualität zu haben, die uns Ruhe und Kraft gibt, Gottes Gegenwart zu spüren, zu wissen, dass wir unseren Teil tun können, indem wir dort, wo wir jetzt eben sind, versuchen, Gottes Liebe zu verbreiten, in ganz einfachen Dingen.
Und es tut gut, zu spüren, wie viele liebe Menschen an uns denken! So viele Anrufe, besorgte Nachfragen, ob wir jetzt ohne Essensspenden von der Tafel genug zu essen haben, ob wir etwas brauchen, eine Pfarrei hat sogar gesagt, wir dürften, wenn uns etwas zu Essen fehlt, auf ihre Rechnung Lebensmittel einkaufen, andere stellen uns Kisten mit Lebensmittel vor die Tür, zum Teil selbst gebackenes. Das macht uns sehr froh und lässt uns erfahren, dass wir weiterhin von einer großen Familie getragen sind. Danke Euch allen!
Und natürlich fragen wir uns, was wir als Gemeinschaft tun können, in dieser Krisenzeit. Wir beten für alle, versuchen, treu zu sein im Social Distancing, und so weit wie möglich Menschen, mit denen wir im Kontakt stehen, zu ermutigen und zu trösten.
Eine Fazenda hat sich auf die öffentliche Anfrage eines von krankheitsbedingtem Personalmangel betroffenen Altersheimes gemeldet, und freiwillige Helfer angeboten.
Und die Fazenda Hellefeld hat Produktion von selbstgenähten Mundmasken begonnen, um das Pflegepersonal damit zu versorgen. Die Mädchen sind mit viel Begeisterung dabei, in dem Wissen, so wirklich etwas ganz Konkretes tun zu können.
So hoffen wir, dass wir auch in diesen besonderen Zeiten weiter mit allen verbunden sind, und dass wir gemeinsam alles tun, damit wir uns bald wieder persönlich begegnen können.
Wir danken allen, für ihre Anteilnahme, Gebete, Gedanken, Nachfragen & konkrete Hilfe!
Natürlich ist die Situation auch finanziell eine Herausforderung für die Fazendas. Die Einnahmen von Hofcafés, Hofladen & Besuchsgruppen fallen weg.
Wer uns unterstützen möchte kann Dinge aus unserem Hofladen auch bestellen, wir schicken sie dann zu. Wir arbeiten aktuell an einem Online-Shop, bis der fertig ist kann man sich einfach an die einzelnen Fazendas wenden. Einige Produkte sind hier verlinkt:
Und natürlich freuen wir uns auch über Spenden.
Ganz verbunden in der Hoffnung!