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Bericht von der Fazenda Mosambik


Ildo´s Erfahrung dieser Tage in Mosambik:


Ildo ist der Hofleiter der Fazenda in Dombe, Mosambik. Hier berichtet er in einer WhatsApp-Nachricht von den ersten Tagen nach dem Unwetter:


"Es ist fünf Uhr morgens ich bin gerade nach draußen gegangen, um einen Blick auf die Lager zu werfen und mit den Teams zu sprechen, die wir zusammengestellt haben. Dies sind die schwierigsten Momente, denn ich würde so gerne bei euch oder in eurer Nähe sein, um Ideen auszutauschen und erzählen zu können.


In den beiden Schulen mit 1300 Personen herrscht eine schreckliche Stille, die in der Luft zu schweben scheint und für die ich keine Worte finde. Auf den Straßen beginnen gerade die Menschen hin und her zu laufen - ich weiß es nicht, nach was sie suchen. Ich frage mich, warum gerade ich in genau diesem Augenblick hier bin. Doch sogleich würge ich diesen Gedanken ab und spüre eine Gnade.


Als die Wassermassen heruntergestürzt waren blieb mein Haus voller Schlamm und zerbrochenem Glas. Mir gelang es kaum die Tür zu meinem Zimmer aufzustoßen, weil der Kleiderschrank davor gefallen war. Ich blickte auf den kleinen Plastiktisch, auf dem immer meine Bibel lag. Kaum zu glauben, trotz allem was geschehen war, lag die Bibel noch unversehrt und trocken auf ihrem Platz. Etwas ganz Stakes in mir sagte: wir können alles verlieren, das Wort aber bleibt! Gott muss sich wohl gedacht haben: das ist das einzige was Ildo braucht, das lass ich ihm ganz.


Gestern machte ich eine Tat der Liebe und brachte Edna zum Haus unserer Angestellten des Kindergartens. Auf dem Weg dorthin blieb das Auto bei Regen im Schlamm stecken - wir waren ohne Telefon, sechs Kilometer von der Fazenda entfernt. Ich fragte mich: Warum Jesus? Ich rette dich in diesen Obdachlosen, da darf ich keine Zeit verlieren! Schließlich bat ich einen Jungen, den Traktor von der Fazenda zu organisieren, um uns herauszuziehen. Bald darauf verstand ich warum Jesus diese Situation beabsichtigt hatte, dann als ich am Warten war, tauchte plötzlich ein Cousin von Edna, welcher Tage verschwunden war, auf. Silvestre, 22 Jahre alt, war früher in unserem Internat zur Schule gegangen und lebte jetzt zusammen mit seiner Frau, einem 8 Monate alten Sohn und zwei seiner jüngeren Geschwister. Als das Wasser anstieg waren alle auf einen Baum geklettert, doch plötzlich stürzte der Baum, Silvestre fiel ins Wasser und sah verzweifelt, wie alle von der Strömung mitgerissen wurden. Er kämpfte 24 Stunden um sein Leben und suchte weitere 24 Stunden vergebens nach seiner Familie. Ich lud ihn ein bei uns zu wohnen und jetzt ist er mit den Jungs auf der Fazenda.


Es gibt noch immer unzählige Menschen auf der anderen Seite des Flusses, wo noch nicht geholfen werden konnte. Gestern haben wir´s geschafft, ein Boot zu besorgen und so kamen wir bis ans Ufer. Es war schrecklich – mehr als 200 Leute sind dort am Frieren und Hungern, total ohne Orientierung. Wir haben Essen hingebracht und heute werden wir eine Überdachung aufbauen.

Wir haben kein Benzin mehr, auch kein Gas und die Medikamente werden immer weniger. Nahrungsmittel treffen langsam ein, aber die Regierung ruft uns für alle Tätigkeiten zur Hilfe. Die medizinische Versorgung ist am Ende – Ärzte und Fachkräfte sind erschöpft. Viele von ihnen sind fort – entweder weil sie es nicht mehr ausgehalten haben oder weil ihre Familien auch von den Überflutungen betroffen sind.

Ich bitte Gott, dass er mir die Gesundheit schenkt, um all den Herausforderungen, die noch auf uns zukommen werden, standzuhalten. Betet für uns. Wir sind so vereint wie nie zuvor."


Hier nochmal das Spendenkonto:

Sozialwerk Nossa Senhora da Gloria

Bank für Kirche und Caritas Paderborn

Verwendungszweck: "SOS Mosambik"

BIC: GENODEM1BKC

IBAN: DE16472603070054508605


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