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Das Evangelium ist lebendig - auch heute und hier.


Gott will, dass wir leben, lebendig sind und froh. Keine Dunkelheit, keine Versagen, kein Schmerz, kein Tod kann gegen diese Liebe Gottes ankommen. Auf der Fazenda da Esperanca ist diese Erfahrung Grundlage unseres Zusammenlebens und deshalb laden wir besonders Menschen, die durch Sucht, Kriminalität oder andere Lebenskrisen nicht mehr weiter wissen, ein, mit uns zu leben und die Kraft des Evangeliums zu entdecken. Täglich lesen wir etwas in der Bibel und überlegen, was das für uns bedeutet. Ein spannendes Abenteuer und immer wieder ein echtes Wunder, wenn dieses neue Leben aufbricht.

“Ich mag dich nicht, nein, ich find´ dich sch***! Immer wieder habe ich es versucht, aber jetzt sag ich es dir klar ins Gesicht: Mit dir will ich nichts mehr zu tun haben!” Während einer Kaffeepause an einem der wenigen sonnigen Märztage, eskaliert so die Spannung zwischen G. und F., zwei Männern, die seit einigen Monaten auf der Fazenda Haus Sabelsberg wohnen. “Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es zurück!” ist die wütende Antwort von F. Die Spannung ist kaum auszuhalten, aber viel ist da auch nicht zu sagen. Es gibt Streit und Schmerz, die sich nicht einfach mit einem Händedruck aus der Welt räumen lassen.

In der Zeit vor Ostern geht es in den morgendlichen Betrachtungen zum Evangelium viel um Jesus, sein Kreuz und seine Hingabe. Außerdem ist eine große Jugendgruppe die ganze Woche zu Besuch und die kleine Fazendagemeinschaft voll gefordert. G. ist zum Eindecken für das Abendessen eingeteilt, nach einem anstrengenden Arbeitstag. Von 40 Leute, die helfen könnten, kommt genau einer, F.

Kleine Gesten der Nächstenliebe wie dieses Hilfe beim Tischdecken, bewirken manchmal die großen Wunder. Am Karfreitag begeht die ganze Gemeinschaft den Kreuzweg auf dem Gelände der Fazenda. Sie tragen ein großes Holzkreuz und an jeder Station erzählt einer oder eine von ihren persönlichen Erfahrungen von Leid, Kreuz, Verachtung und Fallen. Bei der Station des Simon von Cyrene, der Jesus half, sein Kreuz zu tragen, erzählt G. von dem Abend, als F. ihm half sein “Kreuz” zu tragen. Ein Stück des Weges tragen sie das große Holzkreuz zusammen.

Es sind kleine, konkrete Gesten, wie diese, durch die das Evangelium auch heute Wirklichkeit wird und neues Leben in eine todgeglaubten Beziehung aufbrach.


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